3 Schritte zur angebots-kalkulation im handwerk mit excel

Als Selbstständige/r ist es von entscheidender Bedeutung, Angebote zu erstellen, die nicht nur alle Kosten abdecken, sondern auch einen angemessenen Gewinn generieren.

Eine gründliche Angebotskalkulation ist dafür unerlässlich, egal ob Handwerk oder Dienstleistung.

Das gilt natürlich auch für die Handwerkskalkulation.

Die Arbeit kann noch so viel Spaß und Erfüllung bieten (im Idealfall 😉), am Ende muss ein Gewinn dabei herausspringen, um den Betrieb dauerhaft und nachhaltig führen zu können.


Und wenn du dir bei diesem wichtigen Thema Unterstützung wünscht, dann sprich mich gerne an.

Ich stehe mit meiner Excel-Expertise bereit, um dir eine möglichst komfortbale, einfache und schnelle Bediendung über Excel einzustellen und gleichzeitig kann ich als Betriebswirt auch als Sparringspartner für deine Überlegungen und Kalkulationen für dich da sein.

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Eine Angebotskalkulation ist im Grunde eine detaillierte Aufstellung aller anfallenden Kosten, die mit einem bestimmten Projekt oder einem Auftrag verbunden sind.

Dabei spielen Faktoren wie

  • Materialkosten
  • Arbeitsstunden
  • Stundenverrechnungssatz
  • Fahrtkosten

eine wichtige Rolle.

Um eine Angebotskalkulation möglichst präzise und effizient durchzuführen, braucht es keine Spezialtools, keine langwierige Systemeinführung oder teuren Abo-Modelle.

Excel bietet alles, was für eine Kalkulation im Handwerk benötigt wird.

In diesem Blogpost werde ich dir zeigen, wie du Excel als hilfreiches Werkzeug nutzen kannst, um eine Angebotskalkulation für Handwerksbetriebe effektiv durchzuführen.

Wie berechnet man eine Handwerkerstunde?

Wie kalkuliere ich einen Stundensatz?

Um es vorweg zu nehmen, eine Patentlösung die für alles und jeden gültig ist, gibt es nicht.

Jeder Handwerksbetrieb ist einzigartig und jede/r Selbstständige möchte anders kalkulieren.

Ich beschreibe hier einen Ansatz, den ich für praktikabel halte und der für mich gleichzeitig ausreichend detailliert erscheint.

Die Schritte:

  1. Auflisten aller Fixkosten inklusive gewünschtem Unternehmerlohn
  2. Auflisten der verfügbaren Arbeitsstunden

Komplexer muss es nicht sein.

Unternehmerlohn =

die Vergütung, die ein Unternehmer oder Inhaber eines kleinen Handwerksbetriebs für seine Arbeit und seinen Einsatz in seinem Unternehmen erhält.

Es ist eine Art Entlohnung für die unternehmerischen Aufgaben, Verantwortlichkeiten und Risiken, die mit der Führung eines Handwerksbetriebs verbunden sind.

Im Gegensatz zu einem Angestelltenlohn, der in der Regel eine festgelegte Summe für die erbrachte Arbeitszeit darstellt, ist der Unternehmerlohn variabler und basiert oft auf dem Gewinn des Unternehmens. Der Unternehmerlohn wird normalerweise nach Abzug aller Betriebsausgaben, einschließlich Gehälter für Mitarbeiter, Materialkosten und anderen Aufwendungen, berechnet.

In meinem Ansatz ist der Unternehmerlohn für 2 Dinge relevant:

1) ermöglicht ein auskömmliches und gutes Leben, so wie du es dir vorstellst

2) gibt dir zusätzlich noch genug Spielraum, um zukünftige Investitionen zu tätigen

Der Unternehmerlohn ist deswegen Teil der Angebotskalkulation, weil wir es nicht dem Zufall überlassen wollen, ob wir uns diese 2 Dinge leisten können!

Fixkosten / Arbeitsstunden = Stundensatz

Damit hast du einen Stundenverrechnungssatz, den du für alle Angebotskalkulationen verwenden kannst.

Für das einzelne Angebot multiplizierst du diesen Stundensatz mit der Stundenzahl, die du voraussichtlich für das Projekt benötigst.

Betriebswirtschaftlich gesprochen ist das eine kostenbasierte Kalkulation.

Aus meiner Sicht lohnt sich nun unbedingt ein Blick in den Markt mit der Frage:

Zu welchen Stundensätzen bietet mein Wettbewerb an?

Der Stundensatz, den du wählst, ist demzufolge ein Zusammenspiel aus:

  1. kostenbasierter Kalkulation (Fixkosten / Arbeitsstunden)
  2. Stundensätze der Wettbewerber

Wie berechnet man die Materialkosten?

Wie viel darf auf das Material aufgeschlagen werden?

Der zweite große Part neben dem Stundensatz sind die Materialkosten.

Dazu benötigst du die aktuellen Einkaufspreise deiner Lieferanten.

Und du benötigst einen Prozentsatz, den du als Materialaufschlag einkalkulieren willst.

Da du bereits über den Stundensatz einen Unternehmerlohn einkalkuliert hast, mit dem du zukünftige Investitionen stemmen und auskömmlich leben kannst, soll der Materialaufschlag folgende Risiken abfedern:

  • überraschende Preiserhöhungen deiner Lieferanten, die du nicht an deine Kunden weitergeben kannst (oder dank des Materialaufschlages nicht zwingend musst)
  • Materialschäden, die während der Arbeit auftreten und die du nicht an den Kunden weiterberechnen kannst (Bsp: Elektronikteil fällt aus der Hand und geht kaputt)

Wie berechnet man die Fahrtkosten zum Kunden?

Wie viel kann ich pro Kilometer veranschlagen?


Natürlich darfst du die Fahrtkosten in der Kalkulation nicht vergessen.

Denn auch die Anfahrt zum Kunden will bezahlt werden.

Kosten, die für dich anfallen, sind z.B.:

  • Benzin / Diesel
  • sämtliche Kosten des Fahrzeuges (Versicherung, TÜV, Reifenwechsel, …)
  • Wiederbeschaffungskosten des Fahrzeuges bzw. Abschreibung
  • Anfahrtszeit (entweder du nimmst hierfür den vollen Stundensatz oder einen geringeren „Anfahrt-Stundensatz“)

Zeitspar-Tipp:

Der ADAC bietet bereits eine vorgefertigte Rechnung an, in der er pro Fahrzeugtyp einen Cent-Betrag pro Kilometer errechnet hat

In meiner Berechnung der Anfahrtspauschale habe ich Funktionen verwendet, die Excel standardmäßig nicht anbietet.

  • Distanz
  • Reisezeit

Diese beiden Funktionen habe ich mittels VBA-Programmierung erstellt.

Sie greifen die Daten von Google Maps ab und benötigen dafür in Excel in zwei Zellen lediglich den Start- und den Zielpunkt.

Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigt Kai Weissmann in einem Youtube-Video.

Weiterlesen: 3 Schritte zur angebots-kalkulation im handwerk mit excel

Sehr empfehlenswert und gut umsetzbar:

Die Kalkulation kann somit auf folgende Formel gebracht werden:

Angebotspreis

= Stundensatz * Arbeitszeit + Materialkosten + Fahrtkosten

Abschließende Gedanken zur Arbeitszeit

Wie du die Arbeitszeit ermittelst, haben wir uns in diesem Beitrag nicht angesehen.

Hier gibt es entweder 2 Optionen:

  1. Du hörst auf dein Bauchgefühl (das sich aus deinen Erfahrungen speist und sicher mal richtige Tendenzen zurückgibt), oder
  2. du nutzt auch hier Excel und baust dir Formeln auf, die dir die Arbeitszeit ausrechnen

Wenn du zu 1. tendierst, beobachte dich und deine Gedanken einmal selbst 😉

  • Bevor du zu einer Stundenzahl kommst, hast du da eventuell im Kopf einmal überschlagsweise gerechnet?
  • Hast dir die Quadratmeter ausgerechnet und überlegt, wie lange du für einen Quadratmeter brauchst?
  • Hast du die Vorbereitungszeit und die Aufräumzeit überschlagen und dazu addiert?

… dann bring dein Bauchgefühl auf Papier (x Minuten für 1 m², x Minuten vorbereiten, x Minuten aufräumen), lass Excel den Rest machen und schone deinen Kopf. Den kannst du gut für andere Dinge gebrauchen 😄


Wenn du Hilfe wünscht, ein eigenes Kalkulationsformular für deine Angebote haben möchtest oder du bereits ein Schema hast, das aber verbessert werden soll, dann kontaktiere mich gerne.

Ich unterstütze dich mit meiner Excel-Kenntnis und meinem betriebswirtschaftlichen Background.

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Wer schreibt hier?

Bernd Giehl, Excel-Profi.

In meinem Beruf als Demand Planner (zu Deutsch: Absatzplaner) beschäftige ich mich mit Zukunftsprognosen zur Absatzlage meines Arbeitgebers

Das heißt, ich versuche herauszufinden, wie viel wir in der Zukunft verkaufen werden 🕵️

Natürlich spielen hier 🔢 Zahlen, Daten, Fakten 🔢 eine große Rolle.

Und natürlich ist Excel ein großer Bestandteil meiner täglichen Arbeit. So arbeite ich gut und gerne > 30h pro Woche mit Excel. 🤓

Ich weiß, wenn man es mit all seiner Macht nutzt 💪, kann man mit Excel sehr viel Zeit sparen 

Dieses Wissen gebe ich in meinem Blog weiter, damit auch du Zeit und Nerven sparst bei deiner Arbeit mit Excel.

 

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